In diesem Dokument wird der situative Führungsstil erläutert, der sich an den Reifegrad der Mitarbeiter anpasst. Der Fokus liegt auf der Einschätzung des Reifegrads und der entsprechenden Anpassung des Führungsstils. Anhand eines Beispiels aus einem IT-Unternehmen wird deutlich gemacht, wie Führungskräfte diesen Ansatz in der Praxis nutzen können. Zudem werden praktische Tipps zur schnellen Diagnose des Reifegrads gegeben, um die Führungskompetenzen zu optimieren.

Der situative Führungsstil basiert auf einem einfachen Prinzip: Je nach Reifegrad des Mitarbeiters oder Teams passt die Führungskraft ihren Stil an.

1. So erkennen Sie den Reifegrad Ihrer Mitarbeiter

Der Reifegrad setzt sich aus zwei Faktoren zusammen:

Situativer Führungsstil

2. Beispiel: Situativer Führungsstil im IT-Unternehmen

Team: QA (Quality Assurance) mit 2 Juniors und 1 Senior So diagnostiziert die Führungskraft:

  • Junior Anna (R1): Frisch von der Uni, motiviert, aber unerfahren → Reifegrad 1
  • Junior Ben (R2): Hat erste Projekte getestet, ist aber noch unsicher → Reifegrad 2
  • Intermidiate Andreas (R3), hat Erfahrungen und Selbstvertrauen, braucht aber noch Rücksprache und Ermutigung, selbstständig zu agieren
  • Senior Lea (R4): Langjährige Testerin, selbstständig, sicher → Reifegrad 4

So führt die Teamleitung situativ:
bei Anna (R1): Klare Schritt-für-Schritt-Anweisungen geben.

„Bitte teste heute die Login-Funktion nach diesem Plan. Bei Fragen komm direkt zu mir.“

bei Ben (R2): Ermutigen und erklären, aber noch Kontrolle behalten.

„Du kannst heute die Regressionstests übernehmen. Traust du dir zu, auch die
neuen API-Tests zu versuchen? Wir schauen danach gern gemeinsam drüber.“

bei Andreas (R3): Andreas hat bereits einige Erfahrungen und Selbstvertrauen aufgebaut, braucht aber noch gelegentlich Unterstützung, um selbständige Entscheidungen zu treffen. Andreas, du kannst heute das neue Feature testen. Falls du auf Probleme stößt, kannst du jederzeit Rücksprache mit mir halten. Aber ich bin sicher, du bekommst das hin!“

bei Lea (R4): Komplett delegieren, Verantwortung übertragen.

„Lea, du kennst den Ablauf. Bitte koordiniere diese Woche die Teststrategie für das neue Release. Sag Bescheid, wenn du Unterstützung brauchst.“

3. Praxistipp:
So diagnostizieren Sie den Reifegrad, schnell:

Stellen Sie sich pro Mitarbeiter zwei Fragen:
• Kompetenz: Hat die Person schon erfolgreich ähnliche Aufgaben gemeistert?
• Motivation: Strahlt sie Selbstsicherheit und Engagement aus?

 Bei „Nein“ → niedrig, bei „Ja“ → hoch.

Das ergibt den Reifegrad — und leitet ab, ob Sie eher anleiten, motivieren, beteiligen oder delegieren sollten.

Situativer Führungsstil
Orientierung für Ihren Führungsstil, je nach Reifegrad Ihres Mitarbeiters

Fazit:

Mit situativer Führung entwickeln Sie nicht nur Ihre Mitarbeiter optimal weiter – sondern auch Ihre Führungskompetenzen. Denn echte Führungsstärke zeigt sich, wenn Sie flexibel und passgenau auf jeden Menschen reagieren können.

Bonus-Übung:

• Listen Sie Ihre 5 wichtigsten Teammitglieder auf.
• Bewerten Sie spontan deren Kompetenz (niedrig/hoch) und Motivation (niedrig/hoch). • Notieren Sie, welchen

Führungsstil (Lenken, Überzeugen, Beteiligen, Delegieren) Sie aktuell anwenden — und ob Sie etwas verändern können.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

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Unternehmer- und Führungskräftecoach Ricarda Kleitke, Diplom-Psychologin, zertifizierter Coach (CAU Kiel), Psychotherapie (HP)

Ricarda Kleitke
Unternnehmer-und Führungskräftecoach