
In diesem Beitrag werden verschiedene Führungsstile analysiert und miteinander verglichen, um Unternehmern und Führungskräften ein besseres Verständnis für die unterschiedlichen Ansätze zu vermitteln. Die Betrachtung reicht von klassischen Führungsstilen bis hin zu modernen, agilen Ansätzen wie Scrum. Ziel ist es, die Vor- und Nachteile der jeweiligen Stile aufzuzeigen und letztlich die Sicht des Managementexperten Fredmund Malik dem gegenüber zu stellen.

1. Autoritärer Führungsstil (klassisch)
Slogan: „Ich sage – ihr folgt.“
Chef–Team-Verhältnis: Top-down, hierarchisch. Die Führungskraft gibt klare Anweisungen, Mitarbeitende führen aus.
Vorteile:
- Schnelle Entscheidungen
- Klare Verantwortung
Nachteile:
- Geringe Motivation im Team
- Kaum Mitdenken oder Eigenverantwortung
- Beispiel: Ein Produktionsleiter, der den
- Arbeitstag seiner Mitarbeitenden strikt vorgibt, ohne Rücksprache oder Feedback

2. Patriarchalischer Führungsstil (klassisch)
Slogan: „Ich entscheide – aber ich kümmere mich um euch.“
Chef–Team-Verhältnis: Autorität mit persönlicher Fürsorge. Die Führungskraft sieht sich als „Vaterfigur“ oder Beschützer.

Vorteile:
- Sicherheit und Orientierung für das Team
- Entscheidungen bleiben beim Chef
- Beispiel: Ein Firmeninhaber eines Familienbetriebs, der sich um das Wohl seiner Mitarbeitenden kümmert, aber keine Mitsprache bei strategischen Fragen erlaubt.
3. Laissez-faire Führungsstil (klassisch)
Slogan: „Macht mal – ich halte mich raus.“
Chef–Team-Verhältnis: Extrem zurückhaltend. Die Führungskraft greift kaum ein, erwartet Selbstorganisation.
Vorteile:
- Große Freiheiten für kreative Teams
- Wenig Kontrolle, viel Eigenverantwortung
Nachteile:
- Mangelnde Führung führt zu Unsicherheit
- Gefahr von Ziel- und Rollenkonflikten
Beispiel: Ein Start-up-CEO, der sein Entwicklerteam völlig eigenständig arbeiten lässt – ohne klare Prioritäten oder Feedback.

4. Situativer Führungsstil (anpassungsfähig, modern)
Slogan: „Ich führe so, wie es zur Situation – und zum Menschen – passt.“
Chef–Team-Verhältnis: Flexibel. Die Führungskraft passt ihren Stil an Reife, Motivation und Situation des Mitarbeitenden an.

Vorteile:
- Individuell abgestimmt, motivierend
- Führungsstil wächst mit dem Team
Nachteile:
- Hohe Anforderungen an Wahrnehmung und Flexibilität
- Gefahr von Inkonsequenz
Beispiel: Ein Projektleiter, der einem erfahrenen Kollegen Freiräume lässt, aber eine neue Kollegin zunächst eng begleitet und coacht.
Die praktischen Hinweise zur Einschätzung des Reifegrades Ihrer Mitarbeiter finden Sie HIER.
5. Kooperativer / partizipativer Führungsstil (modern)
Slogan: „Gemeinsam entscheiden – gemeinsam wachsen.“
Chef–Team-Verhältnis: Teamorientiert. Entscheidungen werden im Dialog getroffen

Vorteile:
- Starke Einbindung des Teams
- Hohe Identifikation mit Zielen,
Nachteile:
- Zeitintensive Entscheidungsprozesse
- Nicht jedes Teammitglied möchte mitentscheiden
Beispiel: Ein Abteilungsleiter, der Team-Meetings nutzt, um gemeinsam Ziele zu formulieren und Verantwortlichkeiten zu verteilen.
6. Transformationaler Führungsstil (modern)
Slogan: „Ich inspiriere – wir gestalten Zukunft.“
Chef–Team-Verhältnis: Wert- und visionsbasiert. Die Führungskraft wirkt durch Vorbild, Sinn und Inspiration.
Vorteile:
- Hohe Motivation und Entwicklungspotenzial
- Starke emotionale Bindung
Nachteile:
- Funktioniert nur mit echter Authentizität
- Schwer messbar und nicht in jedem Umfeld einsetzbar
Beispiel: Ein Social-Entrepreneur, der sein Team durch Vision und Sinnorientierung
motiviert, statt durch Kontrolle.
7. Agiler Führungsstil / Scrum Leadership (modern, teamzentriert)
Slogan: „Führung heißt, den Rahmen für Selbstorganisation zu schaffen.“
Chef–Team-Verhältnis: Die klassische Führungskraft wird zur Servant Leader. Das Team arbeitet selbstorganisiert – die Führungskraft (Scrum Master, Product Owner) unterstützt Prozesse, schützt das Team und moderiert Hindernisse.

Vorteile:
- Hohe Anpassungsfähigkeit in dynamischen Umgebungen
- Stärkt Eigenverantwortung und Innovationskraft
- Transparenz durch regelmäßige Kommunikation (Daily, Review, Retro)
Nachteile:
- Erfordert hohe Disziplin und Reife im Team
- Rollenverständnisse müssen klar sein (z. B. PO vs. Scrum Master)
- Feste Strukturen können für traditionelle Unternehmen herausfordernd sein
Beispiel: Ein Scrum Master in einem Softwareunternehmen stellt sicher, dass das Team ungestört am Sprint-Ziel arbeitet, reflektiert regelmäßig mit dem Team (Retrospektive) und unterstützt bei der Beseitigung von Hindernissen.

Führung beginnt nicht beim Stil, sondern bei Ihnen selbst. Authentizität, Empathie und Klarheit lassen sich nicht auf einen Stil reduzieren – aber sie machen Sie zur Führungspersönlichkeit, der andere gern folgen. Führungsstile dienen als Orientierung und müssen nicht Führung beginnt nicht beim Stil, sondern bei Ihnen selbst. Authentizität, Empathie und Klarheit lassen sich nicht auf einen Stil reduzieren – aber sie machen Sie zur Führungspersönlichkeit, der andere gern folgen. Führungsstile dienen als Orientierung und müssen nicht
starr eingesetzt – oft ist es besser, sie zu kennen und variabel zu kombinieren. Autoritär zu führen, kann hilfreich sein, wenn schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen. Aber in kreativen Phasen oder bei selbstorganisierten Teams ist ein kooperativer oder transformationaler Ansatz geeigneter, um Motivation und Innovation zu fördern.
Scrum ist modern und agil, stellt aber auch Herausforderungen an die Führungskräfte und Teams: Häufige Meetings, schnelle Anpassungen und die ständige Selbstorganisation können den Teamgeist und die Produktivität belasten, wenn nicht jeder mitzieht.
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Unternnehmer- und Führungskräftecoach